Natur- und Landschaftsführungen im Lausitzer Seenland
Es war wie vor 10 000 Jahren nach der letzten Eiszeit: Sand, Steine und kaum Leben. Doch diesmal hatten nicht mächtige Gletscher die Natur zurück auf Null gesetzt, sondern gigantische Bagger. Mehr als 150 Jahre prägte der Braunkohlebergbau die Lausitz zwischen Berlin und Dresden. Und wo Gruben ausgebeutet waren, blieben staubige Wüsten zurück. In diesen nährstoffarmen Landschaften mit Restlöchern, aus denen Seen entstehen sollten, sahen Naturschützer schon vor Jahren Potential. Sie kauften dem Bergbausanierer große Flächen ab, pflegten diese oder überließen sie der Natur, die sich seitdem Stück für Stück ihr Revier zurückerobert.
Diese Gebiete sind schon heute Lebensraum für viele bedrohte Vogelarten wie Brachpieper, Ziegenmelker und Wiedehopf. Jedes Jahr brüten Kraniche an den Bergbaufolgeseen, deren strukturreiche Ufer genügend Schutz für den Nachwuchs bieten. Auch der europäische Grauwolf streift durch das großflächige Areal.
Zu Fuß oder mit dem Rad, individuell oder geführt können Interessierte die sich wandelnde Landschaft erkunden und dabei einen faszinierenden Prozess beobachten, der sich hier vermutlich nur einmal abspielt.