31.07.2020

Kra­bat, Kohle und Com­pu­ter: Herbst­fe­rien im Lau­sit­zer Seen­land

Über 150 Jahre lang bestimmte die Braun­kohle das Leben in der Lau­sitz. Diese Epo­che geht zu Ende. Die meis­ten Tage­baue sind bereits ver­schwun­den. An ihrer Stelle laden heute klare Seen zum Baden, Boot- und Rad­fah­ren ein. In den Herbst­fe­rien haben Fami­lien die Gele­gen­heit, in der fas­zi­nie­ren­den Ver­gan­gen­heit des jun­gen Urlaubs­ziels zwi­schen Ber­lin und Dres­den zu stö­bern, Rät­sel zu lösen, den Erfin­der des ers­ten Com­pu­ters ken­nen zu ler­nen und sor­bi­schen Sagen­ge­stal­ten zu begeg­nen.

Ener­gie­fa­brik Knap­pen­rode, Foto: Nada Quen­zel
Berg­werks­stol­len in Schloss und Fes­tung Senf­ten­berg, Foto: Nada Quen­zel
Kra­bat-Mühle Schwarz­kollm, Foto: Nada Quen­zel
Zuse-Com­pu­ter-Museum Hoyers­werda, Foto: Nada Quen­zel
Find­lings­park Noch­ten, Foto: Nada Quen­zel

Rät­sel­rad­tour um den Gei­ers­wal­der und Senf­ten­ber­ger See

Rote Haare, große Augen, brei­tes Lächeln: Pit ist das Mas­kott­chen des Lau­sit­zer Seen­lan­des. Ob Berg­manns­kluft oder Neo­pren­an­zug, immer macht er eine gute Figur. Neu­er­dings ziert Pit auch den Flyer zur neuen Rät­sel­rad­tour, der in den Tou­rist­in­for­ma­tio­nen Senf­ten­berg und Hoyers­werda erhält­lich ist. Sie lädt Fami­lien mit Kin­dern im Grund­schul­al­ter ein, den spek­ta­ku­lä­ren Wan­del vom Berg­bau­re­vier zum Was­ser­pa­ra­dies auf dem Draht­esel zu erle­ben. Die 37 Kilo­me­ter lange Tour führt um den Gei­ers­wal­der und Senf­ten­ber­ger See.

An acht Sta­tio­nen for­dert Pit die Kin­der auf, eine Rät­sel­frage aus dem Flyer zu beant­wor­ten. An mar­kan­ten Orten wie einer Bag­ger­schau­fel oder einem Schleu­sen­wär­ter­haus erfah­ren sie so spie­le­risch Wis­sens­wer­tes zum Braun­koh­le­ta­ge­bau, zu abge­bag­ger­ten Orten und zur Flu­tung der Seen. Die Route ver­läuft ent­lang der fla­chen, auto­freien Rad­rund­wege um den Gei­ers­wal­der und den Senf­ten­ber­ger See. Fami­lien mit jün­ge­ren Kin­dern kön­nen sie pro­blem­los in zwei Etap­pen von 19 und 18 Kilo­me­tern auf­tei­len. Wer mit dem kor­rekt aus­ge­füll­ten Flyer in der Tou­rist­in­for­ma­tion Senf­ten­berg oder Hoyers­werda vor­bei­kommt, erhält ein klei­nes Geschenk. Sechs Fahr­rad­ver­mie­tun­gen am Senf­ten­ber­ger See ver­lei­hen Fahr­rä­der und Anhän­ger.

Tipp für rad­be­geis­terte Fami­lien: Das Lau­sit­zer Seen­land ist ein Eldo­rado für Rad­fah­rer. Hun­derte Kilo­me­ter fla­che, meist auto­freie und grö­ß­ten­teils asphal­tierte Rad­wege ver­lau­fen um die neuen Seen. Zu den span­nends­ten Tou­ren gehört die 191 Kilo­me­ter lange Seen­land-Route. Dazu hat Anbie­ter iba-aktiv-tours eine neun­tä­gige Fami­li­en­radreise inklu­sive Über­nach­tung und Gepäck­trans­fer im Pro­gramm, die auf Tages­etap­pen zwi­schen zwölf und 23 Kilo­me­tern um die schöns­ten Seen führt. Höhe­punkt ist eine Floß­fahrt auf dem Senf­ten­ber­ger See.

Leben­dige Geschichte in der Ener­gie­fa­brik Knap­pen­rode

Wäh­rend am Senf­ten­ber­ger und Gei­ers­wal­der See nur noch wenig an die Berg­bau­ge­schichte erin­nert, wird sie in der Ener­gie­fa­brik Knap­pen­rode zum emo­tio­na­len Erleb­nis. Der impo­sante Back­stein­bau bei Hoyers­werda ist eines der bedeu­tends­ten Indus­trie­denk­mä­ler Deutsch­lands. Zwi­schen 1918 und 1993 wurde hier Roh­braun­kohle getrock­net, gemah­len und zu Bri­ketts gepresst. Schon 1994 öff­nete die impo­sante Anlage als Museum. In den letz­ten zwei Jah­ren war es wegen umfang­rei­cher Umbau­maß­nah­men geschlos­sen.

Am 16. Okto­ber öff­net es seine Türen wie­der für Gäste. In der neuen Dau­er­aus­stel­lung wird die Ent­wick­lung der Lau­sitz vom Braun­koh­le­re­vier zum Urlaubs­pa­ra­dies mul­ti­me­dial erzählt. Auch die alten Maschi­nen erwa­chen laut­stark zum Leben. Ein Ent­de­cker­kom­pass hält ver­schie­dene Tou­ren­vor­schläge, dar­un­ter auch eine Fami­li­en­tour, durch die Fabrik und das 25 Hektar große Gelände bereit. Von einem bar­rie­re­freien Auf­zug genie­ßen Besu­cher einen fan­tas­ti­schen Rund­um­blick weit über das Lau­sit­zer Seen­land.

Tipp für wiss­be­gie­rige Fami­lien: Wei­tere Ein­bli­cke in die Berg­bau­ver­gan­gen­heit bie­ten vom ansäs­si­gen Tou­ris­mus­ver­band als fami­li­en­freund­lich aus­ge­zeich­nete Museen. So star­tet man auf Schloss und Fes­tung Senf­ten­berg zur indi­vi­du­el­len Feri­en­rät­sel­ral­ley durch Besu­cher­berg­werk, his­to­ri­sches Klas­sen­zim­mer und Fes­tungs­kel­ler. In der Aus­stel­lung „Erleb­nis – Berg­bau – Seen­land“ wird der Struk­tur­wan­del in der Lau­sitz erleb­bar. Auch das Schloss und Stadt­mu­seum Hoyers­werda wid­met sich in sei­ner inter­ak­ti­ven Aus­stel­lung mit Hör­sta­tio­nen, Film­aus­schnit­ten und Mit­ma­ch­an­ge­bo­ten der Regio­nal­ge­schichte.

Rie­sige Steine im Find­lings­park Noch­ten

Um eine Tonne Braun­kohle zu för­dern, müs­sen in der Lau­sitz rund sie­ben Kubik­me­ter Abraum bewegt wer­den. Über die Jahre kamen so auch tau­sende Find­linge zum Vor­schein, die mit den Glet­schern der Eis­zeit vor 10.000 Jah­ren aus Skan­di­na­vien in die Region gelang­ten. 7000 die­ser Fels­bro­cken aus der Region wur­den auf der rekul­ti­vier­ten Flä­che eines Tage­baus zu einem der unge­wöhn­lichs­ten Land­schafts­gär­ten Deutsch­lands arran­giert: dem Find­lings­park Noch­ten.

Zu jeder Jah­res­zeit ist die Anlage mit ihren sie­ben Park­be­rei­chen ein Erleb­nis für alle Sinne. Im Okto­ber blü­hen Som­mer­heide, Herbst-Alpen­veil­chen, Herbst­zeit­lose, Herbst­as­tern und Grä­ser. Fami­lien kön­nen sich auch hier auf indi­vi­du­elle Rät­sel­tour bege­ben, Steine erklet­tern, im Wüs­ten­spiel­platz kleine Schätze ber­gen oder den unglaub­li­chen Weg der Find­linge in der Aus­stel­lung „Eisig, rie­sig, span­nend. Aben­teuer Eis­zeit“ nach­ver­fol­gen.

Auf Zeit­reise durch die Welt der Com­pu­ter im Zuse-Com­pu­ter-Museum

Kon­rad Zuse (1910-1995) ist welt­be­kannt als der Vater des Com­pu­ters, weni­ger bekannt ist seine enge Ver­bin­dung zur Lau­sitz. 1928 machte er in Hoyers­werda Abitur. Von der Berg­bau­tech­nik in den nahen Gru­ben war er fas­zi­niert. „In Hoyers­werda gab es end­lich auch eine tech­ni­sche, eine tech­ni­sierte Umwelt“, sagte er. „Die gro­ßen Abraum­för­der­brü­cken gaben mir eine erste Vor­stel­lung von einem auto­ma­ti­sier­ten, tech­ni­schen Zeit­al­ter.“ 1941 ent­wi­ckelte er die erste funk­ti­ons­fä­hige, pro­gramm­ge­steu­erte, frei pro­gram­mier­bare Rechen­ma­schine in binä­rer Gleit­punkt­rech­nung – kurz: den ers­ten Com­pu­ter.

Das ZCOM Zuse-Com­pu­ter-Museum in Hoyers­werda erin­nert in sei­ner inter­ak­ti­ven Dau­er­aus­stel­lung an den Erfin­der und die Anfänge der Com­pu­ter­ent­wick­lung. In den Herbst­fe­rien wer­den die Work­shops „Bil­der und Scha­blo­nen aus dem Laser Cut­ter“ sowie „Mikro­con­trol­ler für Anfän­ger“ für Fami­lien ange­bo­ten. Dar­über hin­aus kön­nen Fami­li­en­füh­run­gen gebucht wer­den. In der Muse­ums­ral­lye fin­den Kin­der auf eigene Faust her­aus, wie Com­pu­ter funk­tio­nie­ren.

Sor­bi­sche Bräu­che und Sagen in der Kra­bat-Mühle Schwarz­kollm

 Die kul­tu­relle Iden­ti­tät der Lau­sitz ist stark geprägt von den Sor­ben, einer west­sla­wi­schen Eth­nie, deren Sied­lungs­ge­schichte in der Region bis ins frühe Mit­tel­al­ter zurück reicht. Neben leben­di­gen Tra­di­tio­nen und far­ben­fro­her Folk­lore ver­dankt ihnen die Region auch einen rei­chen Sagen­schatz vol­ler Magie und über­na­tür­li­cher Wesen. Eine der bekann­tes­ten Figu­ren der sor­bi­schen Mytho­lo­gie ist der Kra­bat. Dabei han­delt es sich um einen Zau­ber­meis­ter, der mit sei­nen Küns­ten den Sor­ben in Not­la­gen half.

In der Kra­bat-Mühle Schwarz­kollm wird die Sage, die durch Bücher von Ott­fried Preu­ß­ler und Jurij Brězan sowie eine Ver­fil­mung bekannt wurde, zum Leben erweckt. Auf dem Gelände der abge­brann­ten Schwar­zen Mühle ent­steht durch das Enga­ge­ment eines Ver­eins seit 2005 eine Erleb­nis­welt mit Mühle, Schau­werk­statt, Wan­der­her­berge und Gast­wirt­schaft. Auf einem Erleb­nis­pfad kön­nen sich Fami­lien auf die Spu­ren der Sage bege­ben, die Schau­werk­statt gibt einen Ein­blick in sor­bi­sche Bräu­che und in der Schwar­zen Mühle wird das Mül­ler­hand­werk anschau­lich erklärt. In den Herbst­fe­rien wird ein Mit­mach­pro­gramm ange­bo­ten. Kin­der kön­nen nach Vor­anmel­dung für Igel einen Unter­schlupf bauen, Later­nen bas­teln und sich in der Schat­ten­kunst aus­pro­bie­ren.

Fami­li­en­freund­li­che Unter­künfte

Diese und wei­tere fami­li­en­freund­li­che Frei­zeit­ein­rich­tun­gen erken­nen Gäste am Label „Fami­li­en­freund­lich im Lau­sit­zer Seen­land“, das der Tou­ris­mus­ver­band Lau­sit­zer Seen­land ver­gibt. Neben 20 Frei­zeit­ein­rich­tun­gen und -anbie­tern wur­den bis­lang auch sechs Unter­künfte aus­ge­zeich­net. Dazu gehö­ren der Fami­li­en­park Senf­ten­ber­ger See, der Feri­en­hof Rad­lers­lust, der Feri­en­hof Welz, das Strand­haus Eden, das Feri­en­haus Glück­see­lig­keit und das Wald­ho­tel Rog­go­sen. Auf der Web­seite www.​lau​sitz​erse​enla​nd.​de kön­nen die Unter­künfte gebucht wer­den.

Pres­se­an­fra­gen:

Tou­ris­mus­ver­band Lau­sit­zer Seen­land e.V.
Katja Wersch (Öffent­lich­keits­ar­beit/ Mar­ke­ting)
Am Stadt­ha­fen 2, 01968 Senf­ten­berg
Tel. 03573 / 7253000, Fax 03573 / 7253009
presse@​lau​sitz​erse​enla​nd.​de
www.​lau​sitz​erse​enla​nd.​de

Pres­se­infor­ma­tion 31.07.2020

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