12.03.2018
Zu neuen Ufern: Radfahren im Lausitzer Seenland
Vom Tagebaurevier zum Wasserparadies: Die Landschaft des Lausitzer Seenlandes zwischen Berlin und Dresden vollzieht eine spektakuläre Metamorphose. Radfahrern bieten sich auf leichten Touren unterschiedlicher Länge immer wieder spannende Ein- und Ausblicke.
Senftenberg, 12. März 2018 (tpr) – Das Lausitzer Seenland ist kein gewöhnliches Radreiseziel. Es ist eine Landschaft im Wandel. Wer die Region zwischen Berlin und Dresden erkundet, kann derzeit noch alle Phasen der Rekultivierung einer einstigen Tagebauregion erleben: vom aktiven Tagebau bis zur idyllischen Seenlandschaft mit Jachthafen und hellen Badestränden. Es ist ein Prozess, den man nicht alle Tage erlebt – und der sich hier nur einmal ereignen wird. Genau das macht diese Region zu einem ganz besonderen Tipp. Vier Fahrradtouren führen zu den beeindruckenden Zeugnissen des Wandels.
Gartenstädte-Tour: 38 Kilometer durch blühende Gärten
Zur Geschichte des Bergbaus gehört die Geschichte ihrer Arbeiter. Die Gartenstädte-Tour führt an grünen Alleen, blühenden Beeten und vom Jugendstil geprägten Mehrfamilienhäusern vorbei, den einstigen Wohnorten der Bergmänner. Anfang des 20. Jahrhunderts schuf die Ilse Bergbau AG mit der Gartenstadt Marga und der Gartenstadt Erika lebenswerte Wohnsiedlungen für ihre Angestellten, die im Kontrast zu den bisherigen tristen Arbeitersiedlungen standen. Zwischen den Häusern entstanden Gärten und Grünflächen, im Zentrum Einkaufsmöglichkeiten und Gasthäuser. Die Tour führt durch die Gartenstädte Marga, Erika und Lauta-Nord. Führungen durch die Gartenstadt Marga sind auf Voranmeldung möglich.
Vom Bergmann zum Seemann: 49 Kilometer durch eine sich wandelnde Landschaft
Für Radfahrer, die an einem Tag den Landschaftswandel im Lausitzer Seenland erleben wollen, empfiehlt sich die 49 Kilometer lange Tour „Vom Bergmann zum Seemann“. Die auf ebenen, vorwiegend asphaltierten Wegen verlaufende Radtour beginnt am Ufer des stillgelegten Tagebaus Meuro und künftigen Großräschener Sees. Sie führt vorbei am aktiven Tagebau Welzow-Süd mit seinen Großgeräten, über künftig schiffbare Kanäle, zum Aussichtsturm „Rostiger Nagel“ bis zum Senftenberger See.
Seenland-Route: 186 Kilometer durch die Bergbaufolgelandschaft
Die Seenland-Route ist ein 186 Kilometer langer Fernradweg, der an 16 Seen vorbeiführt. Auf breiten, flachen und asphaltierten Uferwegen lässt sich beobachten, wie aus den Tagebaulöchern zauberhafte Wasserlandschaften entstehen. Startpunkt ist das Besucherzentrum IBA-Terrassen am Großräschener See, der nach elf Jahren Flutung in diesem Jahr fertig gefüllt sein wird. Die Tour führt an in Flutung befindlichen Seen vorbei, aber auch an seit vielen Jahren erschlossenen. Badestrände laden zum Abkühlen im glasklaren Nass ein und Boote zur gemütlichen Rundfahrt. Ein Stopp lohnt sich am Aussichtsturm „Rostiger Nagel“ am Sornoer Kanal. Von oben schweift der Blick über vier große Gewässer. Beliebt ist zum Abschluss der Radtour eine Floßfahrt auf dem Senftenberger See. Das Floß ist leicht zu bedienen und kann ohne Führerschein selbst gesteuert werden.
Die Seenland-Route kann als Pauschale mit Tagesetappen zwischen 30 und 45 Kilometern, als Familienradreise mit Floßfahrt oder individuell zusammengestellt werden. Radlerfreundliche Unterkünfte entlang der Strecke bieten sichere Fahrradstellplätze, Trockenräume für nasse Kleider und Lunchpakete an.
Niederlausitzer Bergbautour: 500 Kilometer durch die Industriegeschichte
150 Jahre lang wurde in der Lausitz Braunkohle gefördert. Wie das Land und Leute geprägt hat, erfahren Radfahrer auf der 500 Kilometer langen Niederlausitzer Bergbautour durch den Süden Brandenburgs und Norden Sachsens. Imposant sind die Aussichten auf die drei noch aktiven Abbaufelder. Schwere, turmhohe Maschinen verlieren sich fast in der Weite. Auch die größte bewegliche Maschine der Welt, die Förderbrücke F60, ist über einen Abstecher zu erreichen. Bei geführten Rundgängen auf dem über 500 Meter langen liegenden „Eiffelturm der Lausitz“ entdecken Besucher bei guter Sicht sogar die Sächsische Schweiz in der Ferne. In Forst dokumentiert das Archiv verschwundener Orte in einer Ausstellung die Geschichte der 136 Orte, die in der Lausitz dem Tagebau weichen mussten. Die Energiefabrik Knappenrode zeigt, wie Kohle verarbeitet wurde.
Aber auch die Rekultivierung spielt auf dieser Tour eine wichtige Rolle. Silber-, Dreiweiberner und Senftenberger See sind ideal für Badepausen oder ein Picknick. Ein Teufel ist das Maskottchen der Niederlausitzer Bergbautour. Auf einem Fahrrad sitzend weist er Gästen den Weg. Einer Legende nach soll er einst die Kohle vor den Lausitzern tief in der Erde versteckt haben.
Weitere Tourenvorschläge für Radwanderer, sportliche Radfahrer, Familien, Genussradler, Senioren und Handbiker sowie Unterkunftsmöglichkeiten hat der Tourismusverband Lausitzer Seenland auf seiner Webseite zusammengestellt: www.lausitzerseenland.de.
Presseanfragen:
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Katja Wersch (Öffentlichkeitsarbeit/Marketing)
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Presseinformation 12.03.2018