Mit dem Motorboot von See zu See
Mit seinen riesigen Wasserflächen ist das Lausitzer Seenland ein Paradies für Hobbykapitäne und Freizeitmatrosen. Schon jetzt sind der Senftenberger, der Geierswalder und der Partwitzer See über schiffbare Kanäle miteinander verknüpft. Perfekte Bedingungen für eine ausgedehnte Tour mit dem Motorboot.
Tom hält die Nase in den Wind und wischt sich ein paar Wasserspritzer von der Stirn. Neugierig hält der Nachwuchsmatrose am Bug Ausschau. „Alles klar“, ruft der Achtjährige seinem Papa zu, der am Steuer steht. Mama räumt fix den Picknickkorb ins Trockene und genießt dann den Panoramablick aufs Ufer. Vom Hafencamp in Großkoschen zieht die Familie mit ihrem Motorboot in Richtung Senftenberger Stadthafen. Mit ihren 15 PS darf die „Lamir“ auch von Hobbykapitänen ohne Bootsführerschein gesteuert werden. „Mit Gefühl und gesundem Menschenverstand klappt das“, sagt Manuela Zahn. Sie vermietet am Hafencamp unter anderem Motorboote. Bevor die Fahrt startet, bekommt jede Gäste-Crew eine theoretische und praktische Einweisung: Wie funktioniert so ein Boot? Welche Regeln gelten auf dem Wasser und wo geht´s lang? Auf einer großen Karte zeigt sie den Seenverbund: Vom Senftenberger See geht es durch den Koschener Kanal zum Geierswalder See. Noch weiter hinaus - auf den Partwitzer See - gelangt man durch den Barbara-Kanal. Zur Sicherheit gibt es noch eine kleine Karte mit an Bord und einige Hinweise zum Befahren der beiden schiffbaren Kanäle.
Durchfahrt mit Tunnel und Schleuse
Auf dem Weg nach Senftenberg winkt Tom anderen Ausflüglern zu, die mit Segelbooten, Flößen und Kanus unterwegs sind. Am Stadthafen manövriert Mama das Boot vorsichtig an den Steg. Tom darf beim Anlegen helfen. An Land führt der erste Weg zur Hafenmeisterei und dann gibt es ein leckeres Eis. Während Mama und Papa die Aussicht auf die Seebrücke und die Boote im Hafenbecken genießen, klettert Tom auf dem großen Spielplatz nebenan. Dann geht es auf zum Geierswalder See. Zwei Tunnel und eine Schleuse machen die Fahrt durch den Koschener Kanal zu einem echten Abenteuer.
Halbinsel mit Steilufer
Vom Wasser aus ist die Vielfalt des Geierswalder Sees besonders gut sichtbar: Leuchtturm, Wasserski, Bootsverleih, Gastronomie, Feriendomizile und ein breiter Badestrand. Tom staunt, als ihr Motorboot sogar an schwimmenden Häusern vorbeizieht. Im Norden drosselt Papa das Tempo und biegt in den Barbara-Kanal ein. Die etwa 1,1 Kilometer lange Verbindung zum Partwitzer See wurde erst 2019 eröffnet. Behutsam steuert er das Motorboot durch die Wasserstraße. Die „Lamir“ passt ganz bequem unter der Brücke hindurch, auf der Wanderer und Radler den Kanal überqueren können. Und dann liegt der Partwitzer See vor ihnen. Mitten auf der 1.100 Hektar großen Wasserfläche darf die „Lamir“ auch mal schneller fahren. Am Ufer tauchen bunte Ferienhäuser auf, auf dem Weg oberhalb der Böschung sind einige Reiter und Radler unterwegs. Als das Boot die lang gestrecke Halbinsel umfährt, schießt Papa ein paar Fotos von den schroffen Sandhängen, die an die Steilküsten der Ostsee erinnern. Noch ein Abstecher zum schwimmenden Haus, dann schippern sie zurück durch den Barbara-Kanal auf den Geierswalder See. Freiheit genießen, Seeluft atmen, Sommer tanken.
Picknick am Wasserwanderrastplatz
Weil so eine Seefahrt hungrig macht, legt die Familie am Wasserwanderrastplatz nahe des Leuchtturms noch eine Pause ein. Mama und Papa schnappen sich Picknickkorb und Decke, Tom flitzt schon einmal los und sucht ein gemütliches Plätzchen. Mit Käse, Obst und frischem Brot im Bauch geht es schließlich zurück in Richtung Hafencamp.
Tipp
Führerscheinfreie Boote, auch Flöße und Grillboote, werden hier vermietet: Hafencamp Senftenberger See, Stadthafen Senftenberg, Wassersportzentrum am Geierswalder See, Hafen Klitten am Bärwalder See