23.07.2018

Von gigan­ti­schen Bag­gern zu glit­zern­den Seen

Unter­wegs auf dem Fern­rad­weg „Nie­der­lau­sit­zer Berg­bau­tour“

Einst war die Lau­sitz das Ener­gie­zen­trum der DDR, heute ent­steht aus ehe­ma­li­gen Braun­koh­le­gru­ben Euro­pas grö­ßte von Men­schen­hand geschaf­fene Was­ser­land­schaft, das Lau­sit­zer Seen­land. Ein Fern­rad­weg führt auf über 500 Kilo­me­tern durch die Berg­bau­ge­schichte die­ser jun­gen Rei­se­re­gion zwi­schen Ber­lin und Dres­den.

Blick in den akti­ven Tage­bau, Foto: Nada Quen­zel
Fabri­k­Er­leb­nis­Rund­gang in der Ener­gie­fa­brik Knap­pen­rode, Foto: Nada Quen­zel

Rau­chende Türme und weite Mond­land­schaf­ten bestimm­ten vor weni­gen Jah­ren das Bild in der Lau­sitz. Statt braun­schwar­zer Erde glit­zert in den Braun­koh­le­gru­ben jetzt glas­kla­res Was­ser. Das neu ent­stan­dene Lau­sit­zer Seen­land ist ein Eldo­rado für Was­ser­sport­ler und Rad­fah­rer. Doch die Zeu­gen der Berg­bau­ge­schichte sind nicht ein­fach ver­schwun­den, son­dern erzäh­len als Museum oder Land­marke von der Ver­gan­gen­heit. Wer sich auf den Fern­rad­weg  „Nie­der­lau­sit­zer Berg­bau­tour“ begibt, kann die spek­ta­ku­läre Meta­mor­phose  vom Tage­bau­re­vier zum Was­ser­pa­ra­dies erle­ben. Ein neues Falt­blatt berei­tet die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen dazu auf.

Auf über 500 Kilo­me­tern führt der gut aus­ge­baute Rad­weg, der mit dem Sym­bol eines radeln­den Teu­fels aus­ge­schil­dert ist, von Senf­ten­berg durch den Süden Bran­den­burgs und den Nor­den Sach­sens. Vor­bei an rekul­ti­vier­ten Land­schaf­ten mit idyl­li­schen Seen, dich­ten Kie­fern­wäl­dern und gel­ben Fel­dern, aber auch vor­bei an moder­nen Koh­le­kraft­wer­ken und schwe­ren Maschi­nen. Höhe­punkte am Weges­rand sind die Aus­sichts­punkte auf die zwei noch akti­ven Abbau­fel­der Wel­zow Süd und Jäns­chwalde. Schwere Bag­ger äch­zen und dröh­nen, um in 100 Meter Tiefe Braun­kohle aus der Erde zu beför­dern. Beim Blick auf die Gigan­ten und die rie­sige Grube mit ihren wei­ten Abra­um­fel­dern gera­ten Gäste regel­mä­ßig ins Stau­nen. Um noch näher dran zu sein, kön­nen Erleb­nis­tou­ren zu den Bag­gern inklu­sive Pick­nick im Tage­bau gebucht wer­den.

Auf­stieg auf die gigan­ti­sche För­der­brü­cke F60

Nicht weni­ger spek­ta­ku­lär ist die För­der­brü­cke F60 in Lich­ter­feld, heute ein Besu­cher­berg­werk, die über einen Abste­cher erreicht wer­den kann. Bei einer Füh­rung kann die grö­ßte beweg­li­che Maschine der Welt, 500 Meter lang, 80 Meter hoch und 11 000 Ton­nen schwer, bestie­gen wer­den. Bei kla­rer Sicht reicht der Aus­blick von oben bis in die Säch­si­sche Schweiz.

Die Kohle aus dem Tage­bau, in dem die F60 von März 1991 bis Juni 1992 Abraum beför­derte, wurde in der Gro­ß­ko­ke­rei Lauch­ham­mer zu Hoch­tem­pe­ra­tur­koks ver­ar­bei­tet. Die Biotürme der Anlage sind auch heute noch weit­hin sicht­bar und eine fas­zi­nie­rende Land­marke. Gemein­sam mit einem Gäs­te­füh­rer des ört­li­chen Tra­di­ti­ons­ver­eins kön­nen Rad­fah­rer an Sonn- und Fei­er­ta­gen einen Turm bestei­gen und die Aus­sicht von der ver­glas­ten Kan­zel genie­ßen.

Drei­mal heult die Schicht­si­rene in der Ener­gie­fa­brik Knap­pen­rode auf

Auch die hun­dert Jahre alte Ener­gie­fa­brik Knap­pen­rode, die im Süden der Tour liegt, erzählt von der Ver­ar­bei­tung der Kohle. Der dunkle Staub hängt noch an den Wän­den und auch der Bri­kett­ge­ruch ist fast so stark wie vor 25 Jah­ren. Sogar die Schicht­si­rene heult drei­mal am Tag auf. Die Maschi­nen aber ste­hen still. Denn heute ist die Fabrik Indus­trie­mu­seum. Auf dem „Fabrik.Erleb­nis.Rund­gang“ erfah­ren Besu­cher wie Bri­ketts bei Hitze, Staub und Lärm gepresst wur­den.

Zur Geschichte des Berg­baus gehö­ren nicht nur die Erfolge der Indus­trie, son­dern auch deren Schat­ten­sei­ten. Über 25 000 Men­schen ver­lo­ren durch den Tage­bau ihre Hei­mat. In der Stadt Forst (Lau­sitz), die über einen Abste­cher erreicht wer­den kann, doku­men­tiert das Archiv ver­schwun­de­ner Orte in einer mul­ti­me­dia­len Aus­stel­lung die Geschichte jener 136 Orte der Lau­sitz, die seit 1924 den Tage­bauen wei­chen muss­ten. 

Falt­blatt zur „Nie­der­lau­sit­zer Berg­bau­tour“ ent­hält nütz­li­che Adres­sen für Rad­fah­rer

Natür­lich spielt auch die Rekul­ti­vie­rung auf die­ser Tour eine wich­tige Rolle. Sil­ber-, Drei­wei­ber­ner und Senf­ten­ber­ger See sind ideal für Bade­pau­sen oder ein Pick­nick. Infor­ma­tio­nen zu den vor­ge­stell­ten und wei­te­ren Sehens­wür­dig­kei­ten ent­lang des Fern­rad­we­ges sowie eine Rou­ten­skizze sind in einem neuen Falt­blatt zur „Nie­der­lau­sit­zer Berg­bau­tour“, das der Tou­ris­mus­ver­band Lau­sit­zer Seen­land e.V. her­aus­gibt, zu fin­den. Dazu lie­fert das Falt­blatt Adres­sen von rad­ler­freund­li­chen Über­nach­tungs­an­bie­tern, Gas­tro­no­men, Fahr­rad­ver­mie­tern und Tou­ren­an­bie­tern.

Es kann über Tele­fon 03573 725 30 00 oder unter www.​nie​derl​ausi​tzer-​bergbautour.​de bestellt wer­den.

Pres­se­an­fra­gen:

Tou­ris­mus­ver­band Lau­sit­zer Seen­land e.V.
Katja Wersch (Öffent­lich­keits­ar­beit/ Mar­ke­ting)
Gale­rie am Schloss, Stein­damm 22, 01968 Senf­ten­berg
Tel. 03573 / 7253000, Fax 03573 / 7253009
presse@​lau​sitz​erse​enla​nd.​de
www.​lau​sitz​erse​enla​nd.​de

Pres­se­infor­ma­tion 23.07.2018

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